Nachtspeicherheizungen: klassische Elektrospeicherheizungen
Die Nachtspeicherheizung ist eine elektrisch betriebene Heizung, welche in Schwachlastzeiten ihre Wärmespeichersteine aufheizt. Für Schwachlastzeiten (meistens nachts) gibt es spezielle, günstigere Nieder- oder Nachtstromtarife. Die nachts mit günstigem Strom aufgeheizten Speichersteine geben die Wärme am Folgetag gesteuert wieder ab. Weiterlesen.
Was ist eine Nachtspeicherheizung und wie funktioniert sie?
Die Nachtspeicherheizung, auch Nachtspeicherofen genannt, ist eine Art der elektrischen Speicherheizung. Sie besitzt einen Wärmespeicher aus speziellen Speichersteinen mit dem größten Speichervolumen. So speichert sie von allen Speicherheizungen am meisten und längsten Wärme. Die Heizelemente sind zwischen den Speichersteinen platziert und erwärmen diese. Aufgrund der sehr guten Wärmedämmung des gesamten Speicherkerns wird nur ein geringer Teild der Wärme über Oberflächen-Wärmestrahlung abgegeben. Der größte Anteil verbleibt in den Speichersteinen und kann bei Bedarf gesteuert über ein Thermostat abgegeben werden.
Es gibt verschiedene Bauarten von Nachtspeicherheizungen, welche sich in der Art der Wärmeübertragung unterscheiden:
- Statisch: Die Wärmeabgabe erfolgt durch Wärmestrahlung und natürliche Konvektion.
- Dynamisch: Das Gerät verfügt über einen Ventilator zur Steuerung der Wärmeabgabe.
- Kombination aus statisch und dynamisch: Es werden beide Arten kombiniert und sowohl die Vorteile der statischen Bauart genutzt als diese auch durch einen Ventilator unterstützt.
Früher war die Bedienung von Nachtspeicherheizungen nicht unbedingt einfach. Die Nutzer mussten schon am Vortag wissen, wieviel Wärme sie am folgenden Tag benötigen. Wurde in der Vorausplanung eine zu knappe Speicherbeladung gewählt, hatte man nicht genug Wärme für den ganzen Tag. Dies ist durch digitale Steuerungen heute jedoch kein Problem mehr. Die Speicherbeladung kann in Abhängigkeit von der Außtentemperatur automatisch berechnet werden, sogar aktuelle Wetterprognosen können hier genutzt werden. Weitere Funktionen wie Tages- und Wochenprogramme, adaptive Startregelung und das Erkennen offener Fenster helfen, die Bedienbarkeit denkbar einfach zu machen.
Herkunft und Geschichte des Nachtspeichers
Mitte des 20. Jahrhunderts wurde zum Großteil mit schmutzigen und anwenderunfreundlichen Kohle- und Ölöfen geheizt. Bei der Kohle war der Heizaufwand sehr groß. Kohle musste zunächst beschafft und eingelagert werden. Wollte man den Ofen heizen, musste man die Kohlen aus dem Keller zum Ofen schleppen und diesen damit befeuern. Im Anschluss musste noch die Restasche entfernt werden. Bei den Ölöfen war es ähnlich. Heizöl musste beschafft und in großen Tanks gelagert werden. Das Hantieren mit dem leicht brennbaren Heizöl machte oft Probleme. Die Einführung der Nachtspeicherheizung als saubere, sichere und preisgünstige Alternative war ein großer Fortschritt und führte in den 1950er- und 1960er-Jahren zur raschen Verbreitung, auch weil die Energieversorgungsunternehmen durch niedrige Nachtstromtarife einen zusätzlichen Anreiz schufen. Das machten sie vor allem, um auch in den Nachtstunden eine ausreichende Grundlast sicherzustellen. Dadurch musste die Stromerzeugung in den Kraftwerken nachts nicht zu weit heruntergefahren werden und eine konstantere Kraftwerksauslastung und insgesamt effizientere Stromerzeugung wurde mit Hilfe der gesicherten Nachtstrom-Abnahmekapazitäten möglich.
Zwischenzeitlich verlor die Nachtspeicherheizung an Bedeutung. Sinkende Subventionen und steigende Strompreise ab Mitte der 1970er Jahre und ein zunehmendes Umweltbewusstsein drängten diese Heizungsform zurück. Der in emissionsstarken Kohlekraftwerken gewonnene Strom sollte nicht länger zum Heizen verschwendet werden.
Nachtspeicher als Speicher für PV-Anlagen
Seit 2013 erlebt die Nachtspeicherheizung eine Renaissance und gilt nun als optionaler Baustein der Energiewende. Durch den steigenden Anteil grünen Stroms und die stark zunehmende Verbreitung privater PV-Anlagen, werden aus den Geräten mittlerweile ökologisch sinnvolle Stromspeicher. Einige Stromanbieter bieten nach wie vor Nachtstromtarife oder Niedertarife mit günstigeren Konditionen an (auch mit Ökostrom). Besitzer von PV-Anlagen freuen sich hingegen darüber, den tagsüber produzierten Strom direkt nutzen zu können und damit den Eigenverbrauch zu erhöhen, was bei Besitzern von PV-Anlagen aufgrund der mittlerweile sehr geringen Einspeisevergütung oft das Ziel ist.
Moderne Nachtspeicherheizung von Technotherm
Eine neue und innovative Form des Nachtspeichers ist die Heizung TTB-E Duo von Technotherm. Diese, mittlerweile als Wohnraumspeicherheizung betitelte, Elektrospeicherheizung ist unser aktuelles Topprodukt der Kategorie und zeichnet sich durch die folgenden Merkmale aus:
Nachtspeicherheizung: Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Nutzung günstigen Stroms aus Niedrigstromtarifen
- Günstig in der Anschaffung
- Platzsparend (es wird kein Heizungsraum benötigt)
- Weder Schornstein, noch Brennkessel noch Brennstofflager sind erforderlich
- kaum Wartungsaufwand
- Nutzung von grünem Strom aus Eigenproduktion möglich
- sehr gute CO2-Bilanz bei Nutzung erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung
Nachteile:
- Da Strom deutlich teurer ist als Öl, Gas und Pellets sind die Verbrauchskosten im Vergleich höher
- Bedienung bei älteren Geräten evtl. umständlich
- an sehr kalten Tagen kann im Winter bei schlechter Planung eine Zusatzheizung notwendig werden
- schlechte CO2-Bilanz bei Nutzung von Strom aus Kohlekraftwerken
Unser Fazit
Nachtspeicherheizungen sind weiterhin eine interessante Option unter bestimmten Voraussetzungen. Sie möchten einen alten Nachtspeicherofen ersetzen? Sie haben die Möglichkeit bei Ihrem Stromanbieter einen günstigen Niedrigstromtarif zum Heizen zu bekommen? Sie produzieren selbst grünen Strom? Für alle drei Fälle ist der Kauf einer modernen Nachtspeicherheizung, heute eher Elektrospeicherheizung genannt, zu empfehlen.